Die Tatsache, dass nach dem Bekenntnis zur besonderen Bedeutung einer frühkindlichen Bildung nichts folgt außer Kita, ist ein Offenbarungseid. Dabei werden die entscheidenden Weichen nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen überwiegend bereits zuvor in den Elternhäusern gestellt. Hier stellen wir eine noch immer weiter zunehmende Schere zwischen dem Bildungsbürgertum und dem unteren Drittel mit überforderten Elternhäusern fest. Gerade hier könnte man auch mit guten Konzepten ungemein viel bewirken.
Hier wird der Eindruck als kümmerten wir uns nur um den Erstere, unsere Bildungsklientel, für deren Kinder wir bessere Kitas unterstützen. Mein Verständnis von Kita wäre auch nicht das der ausschließlichen Domäne für Erzieher*innen. Hier fehlen jegliche Visionen. Kitas müssen (inklusive) Lebenswelten werden, in denen natürlich interdisziplinäre Teams arbeiten - von Erzieher*innen über Frühpädagoginnen (wozu kann man das denn in Thüringen studieren, wenn sie nicht einmal im GRÜNEN-Programm zu Kitas auftauchen, sondern sogar ausschließlich nur Erzieher*innen vorgesehen sind?), Frühförder*innen (kann man auch in Thüringen als Master studieren) bis hin zu Krankenschwestern, med. Therapeut*innen, Pflegepersonal und Psycholog*innen. Hier könnten auch fachliche Konzepte zum Ausbau zu Familienzentren sehr gut greifen.
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