Kapitel: | B. Gerechtigkeit schaffen, Chancen stärken 6. Arbeit: gut bezahlt, solidarisch, inklusiv |
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Antragsteller*in: | Wolfgang Volkmer (KV Jena) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 10.01.2024, 04:35 |
WP20Ä2: B. Gerechtigkeit schaffen, Chancen stärken 6. Arbeit: gut bezahlt, solidarisch, inklusiv
Verfahrensvorschlag: Kapiteltitel
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B. Gerechtigkeit schaffen, Chancen stärken 6. Arbeit: fair, sinnstiftend, familienfreundlich und inklusiv
Verfahrensvorschlag: Text
In Zeile 1:
Arbeit: gut bezahlt, solidarisch, inklusiv
Arbeit: fair, gut bezahlt und inklusiv
Von Zeile 4 bis 18:
Arbeit schafft Integration, Sinnstiftung und bestenfalls auch persönliche Mehrwerte. Doch dafür brauchen Arbeitnehmer*innenbraucht es gute Jobs mit attraktiven Bedingungen und gute Löhnefairen Löhnen.
Eine moderne Arbeitswelt zeichnet sich unter anderem aus durch sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze, Vereinbarkeit mit dem Familienleben und tarifvertragliche Vergütung ausfaire Vergütung, am besten tarifgebunden. Weiterbildung, Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung müssen selbstverständlich dazugehören. Diese erreichen wir nur zusammen mit Gewerkschaften, wenn Unternehmen zukunftsfähige Geschäftsmodelle haben, gut organisiert und Arbeitgeber*innensolide aufgestellt sind. Starke GewerkschaftenWir setzen auf Weitsicht und Betriebsrät*innenein verantwortungsvolles Miteinander von Unternehmer*innen und Belegschaften. Lebendige Betriebsräte und starke Gewerkschaften garantieren die Wahrung derbetriebliche Mitbestimmung, wahren die Interessen vonder Arbeitnehmer*innen und sind zudem wertvolle Partner*innen für Arbeitgeber*innen. Tarifbindung ist kein Ballast, sondern eine große Chance und trägt zur Fachkräftesicherung bei – denn tarifgebundene Arbeitgeber*innen sind immer auch attraktive Arbeitgeber*innen. Daher ist auch das Land in der Pflicht, weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Tarifbindung umzusetzen, wie beispielsweise darauf hinzuwirken, dass Landeszuschüsse wo sinnvoll sukzessive an die Anwendung von Tarifverträgen gekoppelt werden.
Doch es geht um mehr als Geld. Auch der Arbeitswelt steht ein Wandel bevor, der durch Digitalisierung und ökologische Transformation, aber auch den demografischen Umbruch geprägt ist. Nur gemeinsam können Arbeitgeber*innen und Beschäftigte diesen Wandel produktiv und
Von Zeile 20 bis 39:
Ebenfalls stellt der demografische Umbruch Thüringen vor neue Herausforderungen. Bis zum Jahr 2040 gehen uns mehr als 100.000 Arbeitnehmer*innen verloren. Zuwanderung ist in diesem Kontext ein wichtiger Faktor, um diesen Verlust auszugleichen. Doch es gilt auch, gemeinsam mit den Arbeitgeber*innen und den Beschäftigtenvertretungen kluge Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten – um im Notfall auch mit weniger Arbeitskräften auskommen zu können. Digitalisierung, Automatisierung und besserer Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen spielen dabei eine große Rolle.
Noch immer ist derDer Anteil der Geringverdiener*innen in Thüringen ist in Thüringen überdurchschnittlich hoch. Durch den höheren Mindestlohn hat sich das Lohnniveau zwar schon deutlich verbessert. Klar ist aber auch, dass wir in Thüringen vor allem zukunftsfeste Branchen mit guten Löhnen und hochwertiger Arbeiteinem höheren Lohnniveau brauchen, um die Abkehr vom Billiglohnland vollendszu einem innovativen Wirtschaftsstandort zu schaffen.[Zeilenumbruch]
Die Zukunft ist sozial und ökologisch. Vor unserer Gesellschaft liegt somit ein zwingend notwendiger Strukturwandel, der auch die Arbeitswelt mit einschließt. Die Zukunft ist sozial und ökologischumfasst. Es ist unser Anspruch, die Arbeitnehmer*innen auf dem Weg dahin absichernd mitzunehmen und aktivierenddiesen Wandel in Zusammenarbeit zu begleitengestalten - Politik, Wirtschaft und Handwerk, Beschäftigte, Sozialverbände und Gewerkschaften, Arbeitsagenturen und Kammern.
Kernziele:
Kernziele:
- Thüringen zu einem innovativen Wirtschaftsstandort mit attraktiven Arbeitsbedingungen entwickeln
AusbauUnterstützung der Tarifbindung und weitereSozialpartner*innen bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Erhöhung der Tarifbindung
- Stärkere Priorisierung von Gesundheitsschutz und Gesundheitsvorsorge
- Unterstützung der betrieblichen Weiterbildung und des Gesundheitsschutzes
Von Zeile 42 bis 50:
Gute Arbeitsbedingungen, gute Arbeit
Zukunftsfeste Jobs für attraktive Arbeitsbedingungen
Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften ist eine große Herausforderung für die Wirtschaft der Gegenwart und der Zukunft. Ob wir diese Herausforderung meistern, liegt auch daran, ob wir es schaffen, in Thüringen attraktive Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu etablieren. Dies erfordert die Zusammenarbeit aller Akteur*innen – in Politik, Wirtschaft und Handwerk, in Sozialverbänden und Gewerkschaften, in der Arbeitsagentur und den Industrie- und Handelskammern. Wir finden: Nur gute Arbeitsbedingungen sichern gute Arbeit und somit auch gesunde Arbeitnehmer*innen.
Unsere Arbeitswelt ist durch eine zunehmende Verdichtung von Arbeit, Digitalisierung und Automation bei gleichzeitigem Fachkräftemangel geprägt. Wir sehen, dass die damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen, aber auch Arbeitnehmer*innen groß sind, und wollen sie aktiv bei der Lösung unterstützen. Dazu gehört für uns auch einen Strukturwandel hin zu einem innovativen und zukunftsfesten Wirtschaftsstandort Thüringen, der durch hochwertige Jobs, gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne garantiert.
Bis zum Jahr 2040 gehen uns mehr als 100.000 Arbeitnehmer*innen durch den Renteneintritt verloren. Zuwanderung ist deshalb ein Ansatz, kann diesen Verlust aber nicht ausgleichen. Daher müssen Arbeitgeber*innen gemeinsam mit den Beschäftigten kluge Lösungen für die Zukunft erarbeiten – um auch mit weniger Arbeitskräften auskommen zu können. Digitalisierung, Automatisierung und besserer Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen spielen dabei eine große Rolle.
Von Zeile 52 bis 56:
- Gute Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen durch starke Gewerkschaften und Betriebsräte sowie entsprechende Vorgaben bei öffentlichen Ausschreibungen
- Förderung einer modernen Arbeitswelt mit sicheren und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen durch die Ansiedlung und Unterstützung zukunftsfähiger Branchen
- Maßnahmen zur Erhöhung der Tarifbindung und zum Anstieg des Lohnniveaus[Zeilenumbruch]
unterstützen
Nach Zeile 58 einfügen:
- Unterstützung bei der Entwicklung moderner, familienfreundlicher Arbeitsansätze
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken durch Unterstützung von flexibleren Arbeitszeiten, Anpassung der Wochenarbeitszeiten, Recht auf mobiles Arbeiten und Maßnahmen zur Senkung der Arbeitsbelastung (siehe Kapitel Familie)
Von Zeile 61 bis 63:
Unterstützung der kollegialen Zusammenarbeit von Arbeitnehmervertretenden und Arbeitgebervertretenden
- Förderung der kollegialen Zusammenarbeit von Arbeitnehmer*innenvertretung und Arbeitgeber*innen auf Augenhöhe und Stärkung der Sozialpartnerschaft
Von Zeile 66 bis 78:
- Förderung einer modernen Arbeitswelt mit sicheren und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen durch die Ansiedlung und Unterstützung zukunftsfähiger Branchen (siehe Kapitel Wirtschaft)
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken durch Unterstützung von flexibleren Arbeitszeiten, Anpassung der Wochenarbeitszeiten, Recht auf mobiles Arbeiten und Maßnahmen zur Senkung der Arbeitsbelastung (siehe Kapitel Familie)
- Recht auf Weiterbildung stärken, u.a. mit einer Werbekampagne für das Bildungsfreistellungsgesetz
- Recht auf Weiterbildung stärken
- Unterstützung und Weiterentwicklung der
von der rot-rot-grünen Landesregierung ins Leben gerufenen Thüringer Allianz für Berufsbildung und Fachkräfteentwicklung
- Einführung einer verpflichtenden beruflichen Orientierung in Zusammenarbeit mit Pra
xispartner*innen (siehe Kapitel Schule)
Von Zeile 80 bis 83:
- gerechte Entlohnung während der Ausbildung, Mietzuschüsse und die Möglichkeit zur kosten
freien Meisterausbildung (siehe Kapitel Ausbildung)
Ausländische Arbeitskräfte verstärkt und schneller in Arbeit und Ausbildung bringen und Hürden
- Zugewanderten einfacher und schneller Ausbildung und Arbeit ermöglichen und Hürden für die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen absenken (siehe Kapitel Wirtschaft)
Von Zeile 100 bis 101 löschen:
zur Gesundheitsförderung und zur Prävention unterstützen wir daher auch in Zukunft gezielt.
Von Zeile 106 bis 111:
- Entwicklung angepasster Arbeitsmarktprogramme für Menschen mit Vermittlungshemmnissen
Entwicklung angepasster Arbeitsmarktprogramme für Menschen mit Vermittlungshemmnissen sowie Unterstützung bei schnellem (Wieder-)Einstig in den Beruf zum Beispiel für Frauen, ältere Menschen, Eltern nach der Elternzeit, Langzeitarbeitslose und andere am Arbeitsmarkt diskriminierte Gruppen
- Unterstützung bei schnellem (Wieder-)Einstig in den Beruf zum Beispiel für Frauen, ältere Menschen und Eltern nach der Elternzeit
Von Zeile 126 bis 129:
- Förderung des betrieblichen Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsförderung und des Schutzes vor psychischen und physischen Erkrankungen, insbesondere für ältere und vulnerable Arbeitnehmer*innen
- Amt für Arbeitsschutz zu einer Behörde mit umfassender Beratungskompetenz in betrieblichen Gesundheitsfragen weiterentwickeln
- Besserer Schutz der Arbeitnehmer*innen vor Risiken der entgrenzten Arbeit
- Förderung des betrieblichen Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsförderung
und des Schutzes vor psychischen und physischen Erkrankungen, insbesondere
für ältere und vulnerable Arbeitnehmer*innen
Von Zeile 142 bis 153:
- Verbesserung des Zugangs von Menschen mit Behinderung zum ersten Arbeitsmarkt
- Effektive Anreiz- und Unterstützungssysteme für Unternehmen inklusive[Zeilenumbruch]
Arbeits- oder Ausbildungsplätze zu schaffen und Barrieren abzubauen
- Stärkung von Programmen wie das „Budget für Arbeit“ zur Unterstützung bei[Zeilenumbruch]
der Integration in den ersten Arbeitsmarkt
- Stärkung der unabhängigen Beratung von Menschen mit Behinderung zum Recht[Zeilenumbruch]
auf Arbeit und Möglichkeit, im ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten
- Ausbildungsmessen und Ausbildungsevents an Schulen bewusst an Inklusion[Zeilenumbruch]
ausrichten
- Gezielte Informationsveranstaltungen und Beratung für Unternehmen zu[Zeilenumbruch]
Inklusion am Arbeitsplatz und zum Bundesteilhabegesetz
Von Zeile 155 bis 157:
- Gezielte Programme für ältere Menschen mit Behinderung sowie Ausbau von[Zeilenumbruch]
Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Eltern von Kindern mit[Zeilenumbruch]
Behinderung
Von Zeile 159 bis 160:
- Deutlich höhere Löhne für Menschen mit Behinderung, die in Werkstätten[Zeilenumbruch]
arbeiten
Kapiteltitel
Ändern in:
B. Gerechtigkeit schaffen, Chancen stärken 6. Arbeit: fair, sinnstiftend, familienfreundlich und inklusiv
Text
Arbeit: fair, sinnstiftend, familienfreundlich und inklusiv
Arbeit ist mehr als nur Mittel zum Zweck, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Sie schafft Mehrwerte und sichert unsere gesellschaftliche Existenz, Arbeit schafft Integration, Sinnstiftung und bestenfalls auch persönliche Mehrwerte. Dafür braucht es verantwortungsvolle Arbeitgeber*innen und engagierte Arbeitnehmer*innen in Thüringen. Eine moderne Arbeitswelt zeichnet sich unter anderem durch sichere und
zukunftsfähige Arbeitsplätze, die Vereinbarkeit mit dem Familienleben und faire Vergütung aus. Arbeitnehmer*innen legen zunehmend Wert auf Weiterbildungen, Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung. Diese erreichen wir nur, wenn Unternehmen zukunftsfähige Geschäftsmodelle haben, gut organisiert und solide aufgestellt sind. Wir setzen auf Weitsicht und ein verantwortungsvolles Miteinander von Unternehmer*innen und Belegschaften sowie Betriebsräten und Gewerkschaften. Nur so kann es gelingen, dass sich Unternehmen dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt behaupten.
Der Anteil der Geringverdiener*innen in Thüringen ist in Thüringen überdurchschnittlich hoch. Durch den höheren Mindestlohn hat sich das Lohnniveau zwar schon deutlich verbessert. Klar ist aber auch, dass wir in Thüringen vor allem Branchen höherwertigerer Arbeit und damit verbundenem höherem Lohnniveau brauchen, um die Abkehr vom Billiglohnland zu einem innovativen Wirtschaftsstandort zu schaffen.
Kernziele:
Thüringen zu einem innovativen Wirtschaftsstandort mit zukunftsfähigen Arbeitsbedingungen entwickeln
Unterstützung der betrieblichen Weiterbildung und des Gesundheitsschutzes
Unterstützung der Sozialpartner*innen bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Erhöhung der Tarifbindung
Gezielte Unterstützung für am Arbeitsmarkt diskriminierte Gruppen
Umsetzung des Rechts auf Arbeit für Menschen mit Behinderung
Zukunftsfähige Arbeitsbedingungen
Unsere Arbeitswelt ist durch eine zunehmende Verdichtung von Arbeit, Digitalisierung und Automation bei gleichzeitigem Fachkräftemangel geprägt. Wir sehen, dass die damit verbundenen Herausforderungen in Unternehmen groß sind und wollen sie deshalb so gut es geht durch eine effektive Verwaltung und handhabbare gesetzliche Regelungen und bürokratische Anforderungen entlasten.
Bis zum Jahr 2040 gehen uns mehr als 100.000 Arbeitnehmer*innen durch den Renteneintritt verloren. Zuwanderung ist deshalb ein Ansatz, kann diesen Verlust aber nicht ausgleichen. Daher müssen Arbeitgeber*innen gemeinsam mit den Beschäftigtenn kluge Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten – um mit weniger Arbeitskräften auskommen zu können. Digitalisierung, Automatisierung und besserer Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen spielen dabei eine große Rolle.
Deshalb setzen wir uns ein für:
- Einführung eines Transformationsfonds und Ko-Finanzierung von Bundesprogrammen zur Entwicklung moderner Arbeitsansätze
- Förderung einer modernen Arbeitswelt mit sicheren und zukunftsfähigen
Arbeitsplätzen durch die Ansiedlung und Unterstützung zukunftsfähiger
Branchen (siehe Kapitel Wirtschaft)
- Prüfung aller bürokratischen Prozesse auf Notwendigkeit und Effizienzsteigerung zur Entlastung von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen
- Amt für Arbeitsschutz zu einer Behörde mit umfassender Beratungskompetenz in betrieblichen Gesundheitsfragen weiterentwickeln
- Maßnahmen zur Erhöhung der Tarifbindung und zum Anstieg des Lohnniveaus
unterstützen
- Förderung der der kollegialen Zusammenarbeit von Arbeitnehmervertretenden
und Arbeitgebervertretenden durch Organisation thematischer Dialogveranstaltungen
- Recht auf Weiterbildung stärken mit einer Werbekampagne für das Bildungsfreistellungsgesetz
- Unterstützung und Weiterentwicklung der ins Leben gerufenen Thüringer Allianz für Berufsbildung
und Fachkräfteentwicklung
- Einführung einer verpflichtenden beruflichen Orientierung in
Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen (siehe Kapitel Schule)
- Attraktivität des dualen Ausbildungssystems steigern, beispielsweise durch
gerechte Entlohnung während der Ausbildung, Mietzuschüsse und die
Möglichkeit zur kostenfreien Meisterausbildung (siehe Kapitel Ausbildung)
- Ausländische Arbeitskräfte verstärkt und schneller in Arbeit und
Ausbildung bringen und Hürden absenken (siehe Kapitel Wirtschaft)
Teilhabe am Arbeitsmarkt und betrieblicher Gesundheitsschutz
Zu viele Menschen sind in ihrem Zugang zum Arbeitsmarkt immer noch beeinträchtigt. Das wollen wir ändern. Durch gezielte Unterstützung und den Abbau von Hürden möchten wir allen Menschen den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. Dafür muss unsere Arbeitswelt diskriminierungsfrei werden, sodass niemand beispielsweise aufgrund rassistischer Zuschreibungen, des Geschlechts, der Religion, einer Behinderung, des Lebensalters oder der sexuellen Ausrichtung benachteiligt wird.
Die Arbeitskraft der Menschen lange zu erhalten, ist nicht nur für die Arbeitnehmer*innen wichtig, sondern liegt auch im Interesse der Arbeitgeber*innen. Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsschutz, zur Gesundheitsförderung und zur Prävention unterstützen wir daher auch in Zukunft gezielt.
Deshalb setzen wir uns ein für:
- Förderung einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt, unter anderem durch
ein Landesantidiskriminierungsgesetz (siehe Kapitel Antidiskriminierung)
- Entwicklung angepasster Arbeitsmarktprogramme für Menschen mit
Vermittlungshemmnissen sowie Unterstützung bei schnellem (Wieder-)Einstig
in den Beruf zum Beispiel für Frauen, ältere Menschen, Eltern nach der
Elternzeit, Langzeitarbeitslose und andere am Arbeitsmarkt diskriminierte
Gruppen
- Förderung von bedarfsgerechten Umschulungsmaßnahmen je nach aktueller
Entwicklung des Arbeitsmarktes, besonders für Arbeitnehmer*innen, die in
Branchen arbeiten, die besonders von Transformation betroffen sind
- Ausbau der Landesprogramme „Arbeit für Thüringen“ (LAT) und „Öffentlich
geförderte Beschäftigung und gemeinwohlorientierte Arbeit“ (ÖGB)
- Vorbildfunktion des Landes als Arbeitgeber ernst nehmen und Frauen,
intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen als
Angestellte gezielt stärken, unter anderem durch geschlechtersensible
Ausschreibungen, gezielte Erhöhung des Anteils dieser Personen in
Führungsebenen und Verbesserung der Vereinbarkeit
- Paritätische Besetzung in Aufsichtsräten, Vorständen und Unternehmen mit
Landesbeteiligungen erreichen
- Neuauflage des Lohnatlas, um Lohnungleichheiten aufzudecken
- Entgeltgleichheit als Vergabekriterium im Thüringer Vergabegesetz
- Förderung des betrieblichen Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsförderung
und des Schutzes vor psychischen und physischen Erkrankungen, insbesondere
für ältere und vulnerable Arbeitnehmer*innen
Teilhabe am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung
Menschen mit Behinderung haben ein verbrieftes Recht auf Arbeit. Und zwar auf eine Arbeit, die sie frei wählen können und die ihren Fähigkeiten gerecht wird. Menschen mit Behinderung allein in Werkstätten zu verbannen, ist für uns nicht mehr zeitgemäß. Jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, verdient eine Chance auf dem Arbeitsmarkt und die Förderung, die er oder sie dafür braucht. Daher richten wir den Fokus auf die Herstellung der nötigen Bedingungen, um das Bundesteilhabegesetz und die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention in Thüringen konsequent umzusetzen. Davon profitieren alle: Denn über Arbeit kann nicht nur Inklusion gelingen. So können auch Potenziale für Arbeitskräfte gehoben werden.
Deshalb setzen wir uns ein für:
- Effektive Anreiz- und Unterstützungssysteme für Unternehmen inklusive
Arbeits- oder Ausbildungsplätze zu schaffen und Barrieren abzubauen
- Stärkung von Programmen wie das „Budget für Arbeit“ zur Unterstützung bei
der Integration in den ersten Arbeitsmarkt
- Stärkung der unabhängigen Beratung von Menschen mit Behinderung zum Recht
auf Arbeit und Möglichkeit, im ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten
- Ausbildungsmessen und Ausbildungsevents an Schulen bewusst an Inklusion
ausrichten
- Gezielte Informationsveranstaltungen und Beratung für Unternehmen zu
Inklusion am Arbeitsplatz und zum Bundesteilhabegesetz
- Förderung der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung
- Gezielte Programme für ältere Menschen mit Behinderung sowie Ausbau von
Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Eltern von Kindern mit
Behinderung
- Weiterentwicklung der Werkstätten zu Inklusionsunternehmen
- Deutlich höhere Löhne für Menschen mit Behinderung, die in Werkstätten
arbeiten
Unterstützer*innen
- Holger Richter (KV Nordhausen)
- Holger Liersch (KV Erfurt)
- Steffen Schneider (KV Nordhausen)
- Heiko Knopf (KV Jena)
- Andreas Ströbel (KV Erfurt)
- Katrin Vogel (KV Gotha)
- Andreas Hornung (KV Wartburgkreis/Stadt Eisenach)
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Arbeit: gut bezahlt, solidarisch, inklusiv
Arbeit: fair, gut bezahlt und inklusiv
Von Zeile 4 bis 18:
Arbeit schafft Integration, Sinnstiftung und bestenfalls auch persönliche Mehrwerte. Doch dafür brauchen Arbeitnehmer*innenbraucht es gute Jobs mit attraktiven Bedingungen und gute Löhnefairen Löhnen.
Eine moderne Arbeitswelt zeichnet sich unter anderem aus durch sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze, Vereinbarkeit mit dem Familienleben und tarifvertragliche Vergütung ausfaire Vergütung, am besten tarifgebunden. Weiterbildung, Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung müssen selbstverständlich dazugehören. Diese erreichen wir nur zusammen mit Gewerkschaften, wenn Unternehmen zukunftsfähige Geschäftsmodelle haben, gut organisiert und Arbeitgeber*innensolide aufgestellt sind. Starke GewerkschaftenWir setzen auf Weitsicht und Betriebsrät*innenein verantwortungsvolles Miteinander von Unternehmer*innen und Belegschaften. Lebendige Betriebsräte und starke Gewerkschaften garantieren die Wahrung derbetriebliche Mitbestimmung, wahren die Interessen vonder Arbeitnehmer*innen und sind zudem wertvolle Partner*innen für Arbeitgeber*innen. Tarifbindung ist kein Ballast, sondern eine große Chance und trägt zur Fachkräftesicherung bei – denn tarifgebundene Arbeitgeber*innen sind immer auch attraktive Arbeitgeber*innen. Daher ist auch das Land in der Pflicht, weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Tarifbindung umzusetzen, wie beispielsweise darauf hinzuwirken, dass Landeszuschüsse wo sinnvoll sukzessive an die Anwendung von Tarifverträgen gekoppelt werden.
Doch es geht um mehr als Geld. Auch der Arbeitswelt steht ein Wandel bevor, der durch Digitalisierung und ökologische Transformation, aber auch den demografischen Umbruch geprägt ist. Nur gemeinsam können Arbeitgeber*innen und Beschäftigte diesen Wandel produktiv und
Von Zeile 20 bis 39:
Ebenfalls stellt der demografische Umbruch Thüringen vor neue Herausforderungen. Bis zum Jahr 2040 gehen uns mehr als 100.000 Arbeitnehmer*innen verloren. Zuwanderung ist in diesem Kontext ein wichtiger Faktor, um diesen Verlust auszugleichen. Doch es gilt auch, gemeinsam mit den Arbeitgeber*innen und den Beschäftigtenvertretungen kluge Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten – um im Notfall auch mit weniger Arbeitskräften auskommen zu können. Digitalisierung, Automatisierung und besserer Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen spielen dabei eine große Rolle.
Noch immer ist derDer Anteil der Geringverdiener*innen in Thüringen ist in Thüringen überdurchschnittlich hoch. Durch den höheren Mindestlohn hat sich das Lohnniveau zwar schon deutlich verbessert. Klar ist aber auch, dass wir in Thüringen vor allem zukunftsfeste Branchen mit guten Löhnen und hochwertiger Arbeiteinem höheren Lohnniveau brauchen, um die Abkehr vom Billiglohnland vollendszu einem innovativen Wirtschaftsstandort zu schaffen.[Zeilenumbruch]
Die Zukunft ist sozial und ökologisch. Vor unserer Gesellschaft liegt somit ein zwingend notwendiger Strukturwandel, der auch die Arbeitswelt mit einschließt. Die Zukunft ist sozial und ökologischumfasst. Es ist unser Anspruch, die Arbeitnehmer*innen auf dem Weg dahin absichernd mitzunehmen und aktivierenddiesen Wandel in Zusammenarbeit zu begleitengestalten - Politik, Wirtschaft und Handwerk, Beschäftigte, Sozialverbände und Gewerkschaften, Arbeitsagenturen und Kammern.
Kernziele:
Kernziele:
- Thüringen zu einem innovativen Wirtschaftsstandort mit attraktiven Arbeitsbedingungen entwickeln
AusbauUnterstützung derTarifbindung und weitereSozialpartner*innen bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Erhöhung der Tarifbindung
- Stärkere Priorisierung von Gesundheitsschutz und Gesundheitsvorsorge
- Unterstützung der betrieblichen Weiterbildung und des Gesundheitsschutzes
Von Zeile 42 bis 50:
Gute Arbeitsbedingungen, gute Arbeit
Zukunftsfeste Jobs für attraktive Arbeitsbedingungen
Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften ist eine große Herausforderung für die Wirtschaft der Gegenwart und der Zukunft. Ob wir diese Herausforderung meistern, liegt auch daran, ob wir es schaffen, in Thüringen attraktive Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu etablieren. Dies erfordert die Zusammenarbeit aller Akteur*innen – in Politik, Wirtschaft und Handwerk, in Sozialverbänden und Gewerkschaften, in der Arbeitsagentur und den Industrie- und Handelskammern. Wir finden: Nur gute Arbeitsbedingungen sichern gute Arbeit und somit auch gesunde Arbeitnehmer*innen.
Unsere Arbeitswelt ist durch eine zunehmende Verdichtung von Arbeit, Digitalisierung und Automation bei gleichzeitigem Fachkräftemangel geprägt. Wir sehen, dass die damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen, aber auch Arbeitnehmer*innen groß sind, und wollen sie aktiv bei der Lösung unterstützen. Dazu gehört für uns auch einen Strukturwandel hin zu einem innovativen und zukunftsfesten Wirtschaftsstandort Thüringen, der durch hochwertige Jobs, gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne garantiert.
Bis zum Jahr 2040 gehen uns mehr als 100.000 Arbeitnehmer*innen durch den Renteneintritt verloren. Zuwanderung ist deshalb ein Ansatz, kann diesen Verlust aber nicht ausgleichen. Daher müssen Arbeitgeber*innen gemeinsam mit den Beschäftigten kluge Lösungen für die Zukunft erarbeiten – um auch mit weniger Arbeitskräften auskommen zu können. Digitalisierung, Automatisierung und besserer Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen spielen dabei eine große Rolle.
Von Zeile 52 bis 56:
- Gute Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen durch starke Gewerkschaften und Betriebsräte sowie entsprechende Vorgaben bei öffentlichen Ausschreibungen
- Förderung einer modernen Arbeitswelt mit sicheren und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen durch die Ansiedlung und Unterstützung zukunftsfähiger Branchen
- Maßnahmen zur Erhöhung der Tarifbindung und zum Anstieg des Lohnniveaus[Zeilenumbruch]
unterstützen
Nach Zeile 58 einfügen:
- Unterstützung bei der Entwicklung moderner, familienfreundlicher Arbeitsansätze
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken durch Unterstützung von flexibleren Arbeitszeiten, Anpassung der Wochenarbeitszeiten, Recht auf mobiles Arbeiten und Maßnahmen zur Senkung der Arbeitsbelastung (siehe Kapitel Familie)
Von Zeile 61 bis 63:
Unterstützung der kollegialen Zusammenarbeit von Arbeitnehmervertretenden und Arbeitgebervertretenden
- Förderung der kollegialen Zusammenarbeit von Arbeitnehmer*innenvertretung und Arbeitgeber*innen auf Augenhöhe und Stärkung der Sozialpartnerschaft
Von Zeile 66 bis 78:
- Förderung einer modernen Arbeitswelt mit sicheren und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen durch die Ansiedlung und Unterstützung zukunftsfähiger Branchen (siehe Kapitel Wirtschaft)
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken durch Unterstützung von flexibleren Arbeitszeiten, Anpassung der Wochenarbeitszeiten, Recht auf mobiles Arbeiten und Maßnahmen zur Senkung der Arbeitsbelastung (siehe Kapitel Familie)
- Recht auf Weiterbildung stärken, u.a. mit einer Werbekampagne für das Bildungsfreistellungsgesetz
- Recht auf Weiterbildung stärken
- Unterstützung und Weiterentwicklung der
von der rot-rot-grünen Landesregierung ins Leben gerufenenThüringer Allianz für Berufsbildung und Fachkräfteentwicklung
- Einführung einer verpflichtenden beruflichen Orientierung in Zusammenarbeit mit Pra
xispartner*innen (siehe Kapitel Schule)
Von Zeile 80 bis 83:
- gerechte Entlohnung während der Ausbildung, Mietzuschüsse und die Möglichkeit zur kosten
freien Meisterausbildung (siehe Kapitel Ausbildung)
Ausländische Arbeitskräfte verstärkt und schneller in Arbeit und Ausbildung bringen und Hürden
- Zugewanderten einfacher und schneller Ausbildung und Arbeit ermöglichen und Hürden für die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen absenken (siehe Kapitel Wirtschaft)
Von Zeile 100 bis 101 löschen:
zur Gesundheitsförderung und zur Prävention unterstützen wir daher auch in Zukunft gezielt.
Von Zeile 106 bis 111:
- Entwicklung angepasster Arbeitsmarktprogramme für Menschen mit Vermittlungshemmnissen
Entwicklung angepasster Arbeitsmarktprogramme für Menschen mit Vermittlungshemmnissen sowie Unterstützung bei schnellem (Wieder-)Einstig in den Beruf zum Beispiel für Frauen, ältere Menschen, Eltern nach der Elternzeit, Langzeitarbeitslose und andere am Arbeitsmarkt diskriminierte Gruppen
- Unterstützung bei schnellem (Wieder-)Einstig in den Beruf zum Beispiel für Frauen, ältere Menschen und Eltern nach der Elternzeit
Von Zeile 126 bis 129:
- Förderung des betrieblichen Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsförderung und des Schutzes vor psychischen und physischen Erkrankungen, insbesondere für ältere und vulnerable Arbeitnehmer*innen
- Amt für Arbeitsschutz zu einer Behörde mit umfassender Beratungskompetenz in betrieblichen Gesundheitsfragen weiterentwickeln
- Besserer Schutz der Arbeitnehmer*innen vor Risiken der entgrenzten Arbeit
- Förderung des betrieblichen Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsförderung
und des Schutzes vor psychischen und physischen Erkrankungen, insbesondere
für ältere und vulnerable Arbeitnehmer*innen
Von Zeile 142 bis 153:
- Verbesserung des Zugangs von Menschen mit Behinderung zum ersten Arbeitsmarkt
- Effektive Anreiz- und Unterstützungssysteme für Unternehmen inklusive[Zeilenumbruch]
Arbeits- oder Ausbildungsplätze zu schaffen und Barrieren abzubauen
- Stärkung von Programmen wie das „Budget für Arbeit“ zur Unterstützung bei[Zeilenumbruch]
der Integration in den ersten Arbeitsmarkt
- Stärkung der unabhängigen Beratung von Menschen mit Behinderung zum Recht[Zeilenumbruch]
auf Arbeit und Möglichkeit, im ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten
- Ausbildungsmessen und Ausbildungsevents an Schulen bewusst an Inklusion[Zeilenumbruch]
ausrichten
- Gezielte Informationsveranstaltungen und Beratung für Unternehmen zu[Zeilenumbruch]
Inklusion am Arbeitsplatz und zum Bundesteilhabegesetz
Von Zeile 155 bis 157:
- Gezielte Programme für ältere Menschen mit Behinderung sowie Ausbau von[Zeilenumbruch]
Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Eltern von Kindern mit[Zeilenumbruch]
Behinderung
Von Zeile 159 bis 160:
- Deutlich höhere Löhne für Menschen mit Behinderung, die in Werkstätten[Zeilenumbruch]
arbeiten
Kapiteltitel
Ändern in:
B. Gerechtigkeit schaffen, Chancen stärken 6. Arbeit: fair, sinnstiftend, familienfreundlich und inklusiv
Text
Arbeit: fair, sinnstiftend, familienfreundlich und inklusiv
Arbeit ist mehr als nur Mittel zum Zweck, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Sie schafft Mehrwerte und sichert unsere gesellschaftliche Existenz, Arbeit schafft Integration, Sinnstiftung und bestenfalls auch persönliche Mehrwerte. Dafür braucht es verantwortungsvolle Arbeitgeber*innen und engagierte Arbeitnehmer*innen in Thüringen. Eine moderne Arbeitswelt zeichnet sich unter anderem durch sichere und
zukunftsfähige Arbeitsplätze, die Vereinbarkeit mit dem Familienleben und faire Vergütung aus. Arbeitnehmer*innen legen zunehmend Wert auf Weiterbildungen, Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung. Diese erreichen wir nur, wenn Unternehmen zukunftsfähige Geschäftsmodelle haben, gut organisiert und solide aufgestellt sind. Wir setzen auf Weitsicht und ein verantwortungsvolles Miteinander von Unternehmer*innen und Belegschaften sowie Betriebsräten und Gewerkschaften. Nur so kann es gelingen, dass sich Unternehmen dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt behaupten.
Der Anteil der Geringverdiener*innen in Thüringen ist in Thüringen überdurchschnittlich hoch. Durch den höheren Mindestlohn hat sich das Lohnniveau zwar schon deutlich verbessert. Klar ist aber auch, dass wir in Thüringen vor allem Branchen höherwertigerer Arbeit und damit verbundenem höherem Lohnniveau brauchen, um die Abkehr vom Billiglohnland zu einem innovativen Wirtschaftsstandort zu schaffen.
Kernziele:
Thüringen zu einem innovativen Wirtschaftsstandort mit zukunftsfähigen Arbeitsbedingungen entwickeln
Unterstützung der betrieblichen Weiterbildung und des Gesundheitsschutzes
Unterstützung der Sozialpartner*innen bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Erhöhung der Tarifbindung
Gezielte Unterstützung für am Arbeitsmarkt diskriminierte Gruppen
Umsetzung des Rechts auf Arbeit für Menschen mit Behinderung
Zukunftsfähige Arbeitsbedingungen
Unsere Arbeitswelt ist durch eine zunehmende Verdichtung von Arbeit, Digitalisierung und Automation bei gleichzeitigem Fachkräftemangel geprägt. Wir sehen, dass die damit verbundenen Herausforderungen in Unternehmen groß sind und wollen sie deshalb so gut es geht durch eine effektive Verwaltung und handhabbare gesetzliche Regelungen und bürokratische Anforderungen entlasten.
Bis zum Jahr 2040 gehen uns mehr als 100.000 Arbeitnehmer*innen durch den Renteneintritt verloren. Zuwanderung ist deshalb ein Ansatz, kann diesen Verlust aber nicht ausgleichen. Daher müssen Arbeitgeber*innen gemeinsam mit den Beschäftigtenn kluge Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten – um mit weniger Arbeitskräften auskommen zu können. Digitalisierung, Automatisierung und besserer Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen spielen dabei eine große Rolle.
Deshalb setzen wir uns ein für:
- Einführung eines Transformationsfonds und Ko-Finanzierung von Bundesprogrammen zur Entwicklung moderner Arbeitsansätze
- Förderung einer modernen Arbeitswelt mit sicheren und zukunftsfähigen
Arbeitsplätzen durch die Ansiedlung und Unterstützung zukunftsfähiger
Branchen (siehe Kapitel Wirtschaft)
- Prüfung aller bürokratischen Prozesse auf Notwendigkeit und Effizienzsteigerung zur Entlastung von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen
- Amt für Arbeitsschutz zu einer Behörde mit umfassender Beratungskompetenz in betrieblichen Gesundheitsfragen weiterentwickeln
- Maßnahmen zur Erhöhung der Tarifbindung und zum Anstieg des Lohnniveaus
unterstützen
- Förderung der der kollegialen Zusammenarbeit von Arbeitnehmervertretenden
und Arbeitgebervertretenden durch Organisation thematischer Dialogveranstaltungen
- Recht auf Weiterbildung stärken mit einer Werbekampagne für das Bildungsfreistellungsgesetz
- Unterstützung und Weiterentwicklung der ins Leben gerufenen Thüringer Allianz für Berufsbildung
und Fachkräfteentwicklung
- Einführung einer verpflichtenden beruflichen Orientierung in
Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen (siehe Kapitel Schule)
- Attraktivität des dualen Ausbildungssystems steigern, beispielsweise durch
gerechte Entlohnung während der Ausbildung, Mietzuschüsse und die
Möglichkeit zur kostenfreien Meisterausbildung (siehe Kapitel Ausbildung)
- Ausländische Arbeitskräfte verstärkt und schneller in Arbeit und
Ausbildung bringen und Hürden absenken (siehe Kapitel Wirtschaft)
Teilhabe am Arbeitsmarkt und betrieblicher Gesundheitsschutz
Zu viele Menschen sind in ihrem Zugang zum Arbeitsmarkt immer noch beeinträchtigt. Das wollen wir ändern. Durch gezielte Unterstützung und den Abbau von Hürden möchten wir allen Menschen den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. Dafür muss unsere Arbeitswelt diskriminierungsfrei werden, sodass niemand beispielsweise aufgrund rassistischer Zuschreibungen, des Geschlechts, der Religion, einer Behinderung, des Lebensalters oder der sexuellen Ausrichtung benachteiligt wird.
Die Arbeitskraft der Menschen lange zu erhalten, ist nicht nur für die Arbeitnehmer*innen wichtig, sondern liegt auch im Interesse der Arbeitgeber*innen. Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsschutz, zur Gesundheitsförderung und zur Prävention unterstützen wir daher auch in Zukunft gezielt.
Deshalb setzen wir uns ein für:
- Förderung einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt, unter anderem durch
ein Landesantidiskriminierungsgesetz (siehe Kapitel Antidiskriminierung)
- Entwicklung angepasster Arbeitsmarktprogramme für Menschen mit
Vermittlungshemmnissen sowie Unterstützung bei schnellem (Wieder-)Einstig
in den Beruf zum Beispiel für Frauen, ältere Menschen, Eltern nach der
Elternzeit, Langzeitarbeitslose und andere am Arbeitsmarkt diskriminierte
Gruppen
- Förderung von bedarfsgerechten Umschulungsmaßnahmen je nach aktueller
Entwicklung des Arbeitsmarktes, besonders für Arbeitnehmer*innen, die in
Branchen arbeiten, die besonders von Transformation betroffen sind
- Ausbau der Landesprogramme „Arbeit für Thüringen“ (LAT) und „Öffentlich
geförderte Beschäftigung und gemeinwohlorientierte Arbeit“ (ÖGB)
- Vorbildfunktion des Landes als Arbeitgeber ernst nehmen und Frauen,
intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen als
Angestellte gezielt stärken, unter anderem durch geschlechtersensible
Ausschreibungen, gezielte Erhöhung des Anteils dieser Personen in
Führungsebenen und Verbesserung der Vereinbarkeit
- Paritätische Besetzung in Aufsichtsräten, Vorständen und Unternehmen mit
Landesbeteiligungen erreichen
- Neuauflage des Lohnatlas, um Lohnungleichheiten aufzudecken
- Entgeltgleichheit als Vergabekriterium im Thüringer Vergabegesetz
- Förderung des betrieblichen Gesundheitsschutzes, der Gesundheitsförderung
und des Schutzes vor psychischen und physischen Erkrankungen, insbesondere
für ältere und vulnerable Arbeitnehmer*innen
Teilhabe am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung
Menschen mit Behinderung haben ein verbrieftes Recht auf Arbeit. Und zwar auf eine Arbeit, die sie frei wählen können und die ihren Fähigkeiten gerecht wird. Menschen mit Behinderung allein in Werkstätten zu verbannen, ist für uns nicht mehr zeitgemäß. Jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, verdient eine Chance auf dem Arbeitsmarkt und die Förderung, die er oder sie dafür braucht. Daher richten wir den Fokus auf die Herstellung der nötigen Bedingungen, um das Bundesteilhabegesetz und die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention in Thüringen konsequent umzusetzen. Davon profitieren alle: Denn über Arbeit kann nicht nur Inklusion gelingen. So können auch Potenziale für Arbeitskräfte gehoben werden.
Deshalb setzen wir uns ein für:
- Effektive Anreiz- und Unterstützungssysteme für Unternehmen inklusive
Arbeits- oder Ausbildungsplätze zu schaffen und Barrieren abzubauen
- Stärkung von Programmen wie das „Budget für Arbeit“ zur Unterstützung bei
der Integration in den ersten Arbeitsmarkt
- Stärkung der unabhängigen Beratung von Menschen mit Behinderung zum Recht
auf Arbeit und Möglichkeit, im ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten
- Ausbildungsmessen und Ausbildungsevents an Schulen bewusst an Inklusion
ausrichten
- Gezielte Informationsveranstaltungen und Beratung für Unternehmen zu
Inklusion am Arbeitsplatz und zum Bundesteilhabegesetz
- Förderung der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung
- Gezielte Programme für ältere Menschen mit Behinderung sowie Ausbau von
Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Eltern von Kindern mit
Behinderung
- Weiterentwicklung der Werkstätten zu Inklusionsunternehmen
- Deutlich höhere Löhne für Menschen mit Behinderung, die in Werkstätten
arbeiten
Unterstützer*innen
- Holger Richter (KV Nordhausen)
- Holger Liersch (KV Erfurt)
- Steffen Schneider (KV Nordhausen)
- Heiko Knopf (KV Jena)
- Andreas Ströbel (KV Erfurt)
- Katrin Vogel (KV Gotha)
- Andreas Hornung (KV Wartburgkreis/Stadt Eisenach)
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