Kapitel: | A. Umwelt bewahren – nachhaltig wirtschaften 2. Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt |
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Antragsteller*in: | Burkhard Vogel |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 10.01.2024, 18:56 |
WP5Ä1: A. Umwelt bewahren – nachhaltig wirtschaften 2. Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt
Verfahrensvorschlag: Text
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Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt
Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt
Wälder sind Naturräume. Und diese Naturräume gestalten unser Bundesland ganz individuell. Dabei bietet der Wald nicht nur einen wichtigen Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier. Besonders durch die CO2-Speicherung in Bäumen und Holz leisten unsere Wälder darüber hinaus Wälder gehören zu den ursprünglichsten Naturräumen und prägen in weiten Teilen Thüringens Landschaften. Dabei bietet der Wald nicht nur einen wichtigen Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier. Durch die CO2-Speicherung in Bäumen und im Waldboden leisten unsere Wälder auch einen wichtigen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Aber die Wälder in Thüringen stehen mächtig unter Druck. Dürreperioden, Borkenkäferkalamitäten, Waldbrände, Stürme und Luftschadstoffe setzen ihnen zunehmend zu. Nur noch weniger als ein Fünftel der Bäume in Thüringen sind gesund und die Borkenkäferschäden nehmen dramatische Ausmaße an. Die Ursachen dieser Jahrhundertkrise im Wald sind jedoch hausgemacht. Naturnahe Wälder gehören zu den ursprünglichsten Ökosystemenwaren in Mitteleuropa und waren einst fast flächendeckend verbreitet. Heute ist aber nur noch knapp ein Drittel der Landesfläche Thüringens mit Wald bedeckt. Davon entfallen fast 40 % auf artenarme Fichtenmonokulturen. Ausgerechnet die gegen Dürre und Borkenkäfer besonders anfällige Fichte ist jedoch die häufigste Baumart in Thüringen. Dabei gäbe es unter natürlichen Bedingungen Fichtenbestände nur in Kammlagen des
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Die Eingriffe des Menschen in die Natur bleiben für den Wald nicht folgenlos: Häufige Durchforstung öffnet immer wieder das geschlossene Kronendach und erhöht die Anfälligkeit der Wälder für Austrocknung. Diese Dauerbelastung durch Luftschadstoffe aus dem Straßenverkehr und die zusätzlichen Ammoniakemissionen aus der Massentierhaltung schädigen die Wasseraufnahmefähigkeit der Bäume und führen zu Bodenversauerung.Durch häufige Durchforstung und ein dichtes Rückegassensystem wird das in naturnahen Wäldern geschlossene Kronendach immer wieder geöffnet. Das bleibt nicht ohne Folgen für das Waldinnenklima und erhöht die Anfälligkeit der Wälder für Austrocknung. Die Dauerbelastung durch Luftschadstoffe in Form von Stickoxiden aus dem Straßenverkehr und Ammoniakemissionen aus der Massentierhaltung macht sich in den Wäldern bemerkbar.
Der gesamte Forst – aber auch wir alle – stehen dadurch auch in den kommenden Jahren vor einer großen Herausforderung. Egal ob kommunaler, privater oder Wald des Landes, wir wollen alle Akteur*innen bei dieser generationsübergreifenden Aufgabe unterstützen. Dabei ist nicht nur der Waldumbau hin zu einem klimaresilienten Wald eine der wichtigsten Maßnahmen. Wenn wir die Jahrhundertkrise des Waldes stoppen wollen, brauchen wir einen neuen Generationenvertrag für den Wald. Und um die Wälder zu retten, müssen wir zunächst die Klimakrise stoppen. Dies gelingt, indem wir Luftschadstoffe aus dem Verkehr- und Landwirtschaftssektor eliminieren und vor allem die Wälder als für uns existenzielle Ökosysteme und nicht als Holzplantagen behandeln.
Wenn wir die Jahrhundertkrise des Waldes stoppen und intakte und stabile Wälder auch für die nachfolgenden Generationen erhalten wollen, brauchen wir einen neuen Generationenvertrag für den Wald. Und um die Wälder zu retten, müssen wir die Klimakrise stoppen,Luftschadstoffe eliminieren und die Wälder als Ökosysteme und nicht als Holzplantagen behandeln.
Den Wald als Grüne Lunge unserer Erde zu retten und für die Zukunft zu sichern, sehen wir als eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Doch diese massive Aufgabe erschwert sich durch die Menge an kleineren Aufgaben und fehlenden Fachkräften im Forst. Eine Forstwirtschaft mit einer klimaresilienten naturnahen Waldnutzung, die die biologische Vielfalt und die Speicherung klimaschädlicher Gase erhöht, ist für uns essenziell. Die nächsten fünf Jahre werden das wirkliche Maß des Waldsterbens zeigen – bis dahin zählt für uns Eine Forstwirtschaft mit einer klimaresilienten naturnahen Waldnutzung, die die biologische Vielfalt und die Speicherung klimaschädlicher Gase erhöht, ist für uns essenziell. Die nächsten Jahre werden das wirkliche Maß des Waldsterbens zeigen – für uns zählt jeder Tag und voller Einsatz für Wald und Forst in Thüringen.
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- Landeseigene Wälder und kommunale Wälder zu naturnahen Dauerwäldern bewirtschaften
- Dauerwald-Bewirtschaftung als Leitbild für Thüringens Forste
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- Ausbau der Personalstruktur in allen Aufgabenfeldern der Forstwirtschaft
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nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz setzt daher voraus, dass wir die langfristigen Gemeinwohlinteressen der Gesellschaft am Wald nach vorne stellen. Gerade die aktuelle Waldkrise zeigt: Nur intakte, artenreiche Waldökosysteme sind langfristig stabil und garantieren dadurch einen nachhaltigen Holzertrag. Unser Ziel ist ein Wald, von dem alle profitieren. Die Schutz-, Erholungs- und Nutzfunktionen des Waldes sind dabei für uns gleichrangig.über die kurzfristigen Gewinninteressen der Holzwirtschaft setzen. Gerade die aktuelle Waldkrise zeigt: Nur intakte, artenreiche Waldökosysteme sind langfristig stabil und garantieren dadurch einen nachhaltigen Holzertrag.
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Arbeitsplatz für viele Menschen in Thüringen dar. Ziel unserer Waldpolitik ist daher auch, eine Forstwirtschaft zu fördern, welche nachhaltige Holzerträge gewährleistet und die Wälder als artenreiche Ökosysteme, Klimasenken und
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- Landeseigene Wälder zu naturnahen Dauerwäldern bewirtschaften und Kommunen dabei unterstützen, ihre Wälder naturnah zu bewirtschaften
- Naturnahe Dauerwald-Bewirtschaftung und Kommunen
- Befreiung von ThüringenForst als größter Waldbesitzer von Zwängen der Eigenfinanzierung
freistellen
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- Flächen im Besitz des Landesforstes in öffentlichem Eigentum lassen
- Verbleib von Landeswald im öffentlichen Eigentum
- Förderprogramme für Privatwaldbesitzer*innen sichern, um Schäden in Wäldern im ökologischen Sinne zu reparieren, und an FSC-Standards ausrichten
- Ausrichtung von Förderprogrammen für Privatwaldbesitzer*innenan FSC-Standards
- Finanzielle Unterstützung für Gemeinden und private Waldbesitzer*innen, die sich um die Instandhaltung und Sicherung von Straßen und Waldwegen kümmern
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Jagdrecht modernisierenModernisierung des Jagdrechtes , um Waldbesitzer*innen und Jäger*innen mehr Möglichkeiten zu geben, an den Lebensraum angepasste Wilddichten zu etablieren,
- Keine weitere Vergrößerung der Forstreviere, sodass das Einheitsforstamt auch zukünftig Bestand hat
- Erhalt des Einheitsforstamtes und Verhinderung der Vergrößerung vonForstrevieren
Waldarbeiter*innen aus eigener Ausbildung vermehrt im ThüringenForst dauerhaft einstellen
- Dauerhafte Einstellung von Waldarbeiter*innen aus eigener Ausbildung bei ThüringenForst
- Jugendwaldheime als wichtige Bildungsräume für den Lernort Wald
stärken
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Interesse. Doch der Wald ist mittlerweile so stark geschädigt, dass es nicht möglich sein wird, alle Kalamitätsflächen aufzuforsten. Daher müssen wir eine Priorisierung der Flächen vornehmen und hierbei ein enges Zusammenspiel zwischen Naturverjüngung und Aufforstungsarbeiten erreichen. Natürliche Sukzession hat hierbei für uns grundsätzlich Vorrang gegenüber Wiederaufforstung. Dadurch wird
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Dennoch braucht es auch weitere Unterstützung durch das Land, um den Wald an die Herausforderungen anzupassen und klimaresiliente Aufforstungen vorzunehmen – da wo sie möglich und sinnvoll sind. Der Wald dient uns allen. Von daher muss es eine politische Priorität sein, gerade privaten Waldbesitzer*innen den Waldumbau so einfach wie möglich zu machen und sie bestmöglich zu unterstützten. Denn sie übernehmen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und durch das aktuelle Baumsterben wird sich die forstwirtschaftliche Arbeit vielerorts verändern.
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- Entwicklung eines Landesprogramms zur langfristigen
und ökologischen Waldentwicklung
- Bestehende Großschutzprojekte wie das Biosphärenreservat Thüringer Wald weiter stärken und deren Erhalt auskömmlich finanzieren (siehe Kapitel Umwelt- und Naturschutz)
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- Holzeinschlag nur für einzelne Bäume oder kleine Baumgruppen
- Plenterbewirtschaftung der Wälder mit Orientierung am Zieldurchmesser eines Baumes
- Reduktion der Anzahl der Durchforstungen pro Waldgeneration
- Rückbau von Entwässerungsgräben für bessere Wasserspeicherung
zurückbauen
- Reduktion der Befahrung des Waldbodens
reduzieren, Einsatz, Beschränkung des Einsatzes schwerer Maschinen auf das Nötigste beschränken und alternativeUnterstützung alternativer Ernteverfahren unterstützen(Abstand der Rückegassen soll 50 Meter nicht unterschreiten)
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- Umsetzung der in Thüringen abgestimmten Flächenkulisse für Nutzungsfreie Flächen im Rahmen des 5 % - Biodiversitätsziels bis spätestens 2029
umsetzen
- Wilddichten so regulieren, dass Regeneration des Waldes möglich wird und Baumarten ohne künstliche Schutzmaßnahmen langfristig existieren können
- Vorrang der natürlichen Sukzession vor Wiederaufforstungen, um eine naturnahe klimaresiliente Waldentwicklung zu fördern
- Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen Dauerwäldern verbessern, damit Waldbesitzer*innen unkompliziert Förderanträge können
- Regulierung der Wilddichten, so dass die Regeneration des Waldes möglich wird und Baumarten ohne künstliche Schutzmaßnahmen langfristig existieren können
- Förderinstrumente vereinfachen, entbürokratisieren und verständlicher machen, für den Umbau hin zu mehr naturnahen Mischwäldern, u.a. auch durch die Bündelung von Einzelförderungen in einem Förderpaket
- Verbesserung der Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen Dauerwäldern
- Weiteres Werben für den Umbau zu klimaresilienten Mischwäldern und Bewirtschaftung in FSC-Standards
- Ablehnung von Verboten alternativer Finanzierungsmöglichkeiten der Waldbesitzer*innen
- Anerkennen natürlicher Waldentwicklungsprozesse (Naturverjüngung) beim Waldumbau und Berücksichtigung in den Förderprozessen
- Forstbetriebsgemeinschaften unterstützen, um Ressourcen zu bündeln und Prozesse zu verbinden
- Unterstützung von Forstbetriebsgemeinschaften
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Während des Wachstums eines Baumes wird klimaschädliches Kohlendioxid gebunden – somit trägt jeder Baum zum Klimaschutz bei. Wir werden deshalb Wir werden Holz als nachwachsenden, klimapositiven Rohstoff zukünftig noch stärker in den Fokus
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- Langfristige Stärkung des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum vom Thüringen
[Leerzeichen]Forst, sowie landeseigener Baumschulen
- Nassholz-Lagerkapazitäten erhöhen, um Hoch- und Niedrigpreisphasen des Holzmarktes besser für Waldbesitzer*innen und Kund*innen abfangen zu können
Text
Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt
Wälder gehören zu den ursprünglichsten Naturräumen und prägen in weiten Teilen Thüringens Landschaften. Dabei bietet der Wald nicht nur einen wichtigen Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier. Durch die CO2-Speicherung in Bäumen und im Waldboden leisten unsere Wälder auch einen wichtigen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Aber die Wälder in Thüringen stehen mächtig unter Druck. Dürreperioden, Borkenkäferkalamitäten, Waldbrände, Stürme und Luftschadstoffe setzen ihnen zu. Nur noch weniger als ein Fünftel der Bäume in Thüringen sind gesund und die Borkenkäferschäden nehmen dramatische Ausmaße an. Die Ursachen dieser Jahrhundertkrise im Wald sind hausgemacht. Wälder waren in Mitteleuropa einst fast flächendeckend verbreitet. Heute ist nur noch knapp ein Drittel der Landesfläche Thüringens mit Wald bedeckt. Davon entfallen fast 40 % auf artenarme Fichtenmonokulturen. Ausgerechnet die gegen Dürre und Borkenkäfer besonders anfällige Fichte ist die häufigste Baumart in Thüringen. Dabei gäbe es unter natürlichen Bedingungen Fichtenbestände nur in Kammlagen des Thüringer Waldes.
Durch häufige Durchforstung und ein dichtes Rückegassensystem wird das in naturnahen Wäldern geschlossene Kronendach immer wieder geöffnet. Das bleibt nicht ohne Folgen für das Waldinnenklima und erhöht die Anfälligkeit für Austrocknung.
Die Dauerbelastung durch Luftschadstoffe in Form von Stickoxiden aus dem Straßenverkehr und Ammoniakemissionen aus Massentierhaltung macht sich in den Wäldern bemerkbar: Stickoxide schädigen das Feinwurzelsystem und damit die Wasseraufnahmefähigkeit der Bäume. Ammoniakeintrag wirkt ähnlich wie der „Saure Regen“.
Wenn wir die Jahrhundertkrise des Waldes stoppen und intakte und stabile Wälder auch für die nachfolgenden Generationen erhalten wollen, brauchen wir einen neuen Generationenvertrag für den Wald. Um die Wälder zu retten, müssen wir die Klimakrise stoppen, Luftschadstoffe eliminieren und die Wälder als Ökosysteme und nicht als Holzplantagen behandeln.
Kernziele:
• Dauerwald-Bewirtschaftung als Leitbild für Thüringens Forste etablieren
• Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen, klimaresilienten Wäldern vereinfachen, entbürokratisieren und verständlicher machen
• Waldprämie weiterentwickeln und mehr Angebote für Vertragsnaturschutz schaffen
• Gewinnung von Fachkräften für die Waldarbeit durch weitere Stärkung der Ausbildungen
• Jugendwaldheime als wichtige Bildungsräume für den Lernort Wald stärken
Ein Wald für alle
Wälder lassen sich ausschließlich generationsübergreifend bewirtschaften. Die nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz setzt daher voraus, dass wir die langfristigen Gemeinwohlinteressen der Gesellschaft an den Wald über die kurzfristigen Gewinninteressen der Holzwirtschaft setzen. Gerade die aktuelle Waldkrise zeigt: Nur intakte, artenreiche Waldökosysteme sind langfristig stabil und garantieren dadurch einen nachhaltigen Holzertrag. Ziel unserer Waldpolitik ist daher, eine Forstwirtschaft zu fördern, welche nachhaltige Holzerträge gewährleistet und die Wälder als artenreiche Ökosysteme, Klimasenken und Erholungsräume schützt.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• Überarbeitung des Thüringer Waldgesetzes mit dem Vorrang auf den Schutz der Wälder als intakte Ökosysteme
• naturnahe Dauerwald-Bewirtschaftung in Thüringens Forsten
• Befreiung von ThüringenForst als größter Waldbesitzer von Zwängen der Eigenfinanzierung
• Bewirtschaftung des Landeswaldes nach FSC-Standard
• Verbleib von Landeswald im öffentlichem Eigentum
• Ausrichtung von Förderprogrammen für Privatwaldbesitzer*innen an FSC-Standards
• Belassen von mehr Totholz im Wald
• Verzicht von Gifteinsatz im Wald
• Modernisierung des Jagdrechtes, um Waldbesitzer*innen und Jäger*innen mehr Möglichkeiten zu geben, an den Lebensraum angepasste Wilddichten zu etablieren
• Erhalt des Einheitsforstamtes und Verhinderung der Vergrößerung von Forstrevieren
• dauerhafte Einstellung von Waldarbeiter*innen aus eigener Ausbildung bei ThüringenForst
• Stärkung von Jugendwaldheimen als wichtige Bildungsräume für den Lernort Wald
Zukunftsstarker Wald in Thüringen
Der Umbau hin zu einem klimaresilienten Wald ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur die Waldbesitzer*innen betrifft. Einen Wald aufzubauen, der den Anforderungen der Zukunft gewachsen ist, liegt deshalb in unser aller Interesse. Doch der Wald ist mittlerweile so stark geschädigt, dass es nicht möglich sein wird, alle Kalamitätsflächen aufzuforsten.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• Vorrang der natürlichen Sukzession vor Wiederaufforstung. Dadurch wird eine naturnahe klimaresiliente Waldentwicklung gefördert und es werden Finanzmittel für Pflanzung und Personal gespart.
• Entwicklung eines Landesprogramms zur langfristigen, ökologischen Waldentwicklung
• Erhöhung der Menge des Baumholzes auf 70 % der Vorräte entsprechender Naturwälder
• Plenterbewirtschaftung der Wälder mit Orientierung am Zieldurchmesser eines Baumes
• Reduktion der Anzahl der Durchforstungen pro Waldgeneration
• Rückbau von Entwässerungsgräben für bessere Wasserspeicherung
• Reduktion der Befahrung des Waldbodens, Beschränkung des Einsatzes schwerer Maschinen auf das Nötigste und Unterstützung alternativer Ernteverfahren. Der Abstand der Rückegassen soll 50 Meter nicht unterschreiten
• Kein weiterer Bau neuer Waldwege
• Integration von lebenden Biotopbäumen und Totholz
• Umsetzung der in Thüringen abgestimmten Flächenkulisse für Nutzungsfreie Flächen im Rahmen des 5 % - Biodiversitätsziels bis spätestens 2029
• Regulierung der Wilddichten, so dass Regeneration des Waldes möglich wird und Baumarten ohne künstliche Schutzmaßnahmen langfristig existieren können
• Verbesserung der Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen Dauerwäldern,
• Unterstützung von Forstbetriebsgemeinschaften
Wald als Arbeitsplatz
Wir werden Holz als nachwachsenden, klimapositiven Rohstoff zukünftig noch stärker in den Fokus rücken. Unser Ziel: die regionale Verarbeitung vom Baum bis zum Produkt in unserem Freistaat wieder zu stärken und Arbeitsplätze in der gesamten Wertschöpfungskette in Thüringen zu sichern.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• Stärkere Förderung der Holzverarbeitung/-veredelung in Thüringen zum Aufbau und Erhalt regionaler Wertschöpfungsketten
• Mehr Holzbau im Thüringer Bausektor: Zusammenarbeit von Wirtschaft und Universitäten fördern
• Gewinnung von Fachkräften für die Waldarbeit durch weitere Stärkung der Ausbildungen im Forstbereich
• Langfristige Stärkung des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum vom Thüringen Forst, sowie landeseigener Baumschulen
Unterstützer*innen
- Holger Liersch (KV Erfurt)
- Steffen Schneider (KV Nordhausen)
- Andreas Ströbel (KV Erfurt)
- Sandra Schneider (KV Nordhausen)
- Matthias Schlegel (KV Ilm-Kreis)
- Katrin Vogel (KV Gotha)
- Mike Wördemann (KV Jena)
- Michael Göring (KV Gotha)
- Andreas Hornung (KV Wartburgkreis/Stadt Eisenach)
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Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt
Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt
Wälder sind Naturräume. Und diese Naturräume gestalten unser Bundesland ganz individuell. Dabei bietet der Wald nicht nur einen wichtigen Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier. Besonders durch die CO2-Speicherung in Bäumen und Holz leisten unsere Wälder darüber hinaus Wälder gehören zu den ursprünglichsten Naturräumen und prägen in weiten Teilen Thüringens Landschaften. Dabei bietet der Wald nicht nur einen wichtigen Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier. Durch die CO2-Speicherung in Bäumen und im Waldboden leisten unsere Wälder auch einen wichtigen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Aber die Wälder in Thüringen stehen mächtig unter Druck. Dürreperioden, Borkenkäferkalamitäten, Waldbrände, Stürme und Luftschadstoffe setzen ihnen zunehmend zu. Nur noch weniger als ein Fünftel der Bäume in Thüringen sind gesund und die Borkenkäferschäden nehmen dramatische Ausmaße an. Die Ursachen dieser Jahrhundertkrise im Wald sind jedoch hausgemacht. Naturnahe Wälder gehören zu den ursprünglichsten Ökosystemenwaren in Mitteleuropa und waren einst fast flächendeckend verbreitet. Heute ist aber nur noch knapp ein Drittel der Landesfläche Thüringens mit Wald bedeckt. Davon entfallen fast 40 % auf artenarme Fichtenmonokulturen. Ausgerechnet die gegen Dürre und Borkenkäfer besonders anfällige Fichte ist jedoch die häufigste Baumart in Thüringen. Dabei gäbe es unter natürlichen Bedingungen Fichtenbestände nur in Kammlagen des
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Die Eingriffe des Menschen in die Natur bleiben für den Wald nicht folgenlos: Häufige Durchforstung öffnet immer wieder das geschlossene Kronendach und erhöht die Anfälligkeit der Wälder für Austrocknung. Diese Dauerbelastung durch Luftschadstoffe aus dem Straßenverkehr und die zusätzlichen Ammoniakemissionen aus der Massentierhaltung schädigen die Wasseraufnahmefähigkeit der Bäume und führen zu Bodenversauerung.Durch häufige Durchforstung und ein dichtes Rückegassensystem wird das in naturnahen Wäldern geschlossene Kronendach immer wieder geöffnet. Das bleibt nicht ohne Folgen für das Waldinnenklima und erhöht die Anfälligkeit der Wälder für Austrocknung. Die Dauerbelastung durch Luftschadstoffe in Form von Stickoxiden aus dem Straßenverkehr und Ammoniakemissionen aus der Massentierhaltung macht sich in den Wäldern bemerkbar.
Der gesamte Forst – aber auch wir alle – stehen dadurch auch in den kommenden Jahren vor einer großen Herausforderung. Egal ob kommunaler, privater oder Wald des Landes, wir wollen alle Akteur*innen bei dieser generationsübergreifenden Aufgabe unterstützen. Dabei ist nicht nur der Waldumbau hin zu einem klimaresilienten Wald eine der wichtigsten Maßnahmen. Wenn wir die Jahrhundertkrise des Waldes stoppen wollen, brauchen wir einen neuen Generationenvertrag für den Wald. Und um die Wälder zu retten, müssen wir zunächst die Klimakrise stoppen. Dies gelingt, indem wir Luftschadstoffe aus dem Verkehr- und Landwirtschaftssektor eliminieren und vor allem die Wälder als für uns existenzielle Ökosysteme und nicht als Holzplantagen behandeln.
Wenn wir die Jahrhundertkrise des Waldes stoppen und intakte und stabile Wälder auch für die nachfolgenden Generationen erhalten wollen, brauchen wir einen neuen Generationenvertrag für den Wald. Und um die Wälder zu retten, müssen wir die Klimakrise stoppen,Luftschadstoffe eliminieren und die Wälder als Ökosysteme und nicht als Holzplantagen behandeln.
Den Wald als Grüne Lunge unserer Erde zu retten und für die Zukunft zu sichern, sehen wir als eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Doch diese massive Aufgabe erschwert sich durch die Menge an kleineren Aufgaben und fehlenden Fachkräften im Forst. Eine Forstwirtschaft mit einer klimaresilienten naturnahen Waldnutzung, die die biologische Vielfalt und die Speicherung klimaschädlicher Gase erhöht, ist für uns essenziell. Die nächsten fünf Jahre werden das wirkliche Maß des Waldsterbens zeigen – bis dahin zählt für uns Eine Forstwirtschaft mit einer klimaresilienten naturnahen Waldnutzung, die die biologische Vielfalt und die Speicherung klimaschädlicher Gase erhöht, ist für uns essenziell. Die nächsten Jahre werden das wirkliche Maß des Waldsterbens zeigen – für uns zählt jeder Tag und voller Einsatz für Wald und Forst in Thüringen.
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- Landeseigene Wälder und kommunale Wälder zu naturnahen Dauerwäldern bewirtschaften
- Dauerwald-Bewirtschaftung als Leitbild für Thüringens Forste
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- Ausbau der Personalstruktur in allen Aufgabenfeldern der Forstwirtschaft
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nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz setzt daher voraus, dass wir die langfristigen Gemeinwohlinteressen der Gesellschaft am Wald nach vorne stellen. Gerade die aktuelle Waldkrise zeigt: Nur intakte, artenreiche Waldökosysteme sind langfristig stabil und garantieren dadurch einen nachhaltigen Holzertrag. Unser Ziel ist ein Wald, von dem alle profitieren. Die Schutz-, Erholungs- und Nutzfunktionen des Waldes sind dabei für uns gleichrangig.über die kurzfristigen Gewinninteressen der Holzwirtschaft setzen. Gerade die aktuelle Waldkrise zeigt: Nur intakte, artenreiche Waldökosysteme sind langfristig stabil und garantieren dadurch einen nachhaltigen Holzertrag.
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Arbeitsplatz für viele Menschen in Thüringen dar. Ziel unserer Waldpolitik ist daher auch, eine Forstwirtschaft zu fördern, welche nachhaltige Holzerträge gewährleistet und die Wälder als artenreiche Ökosysteme, Klimasenken und
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- Landeseigene Wälder zu naturnahen Dauerwäldern bewirtschaften und Kommunen dabei unterstützen, ihre Wälder naturnah zu bewirtschaften
- Naturnahe Dauerwald-Bewirtschaftung und Kommunen
- Befreiung von ThüringenForst als größter Waldbesitzer von Zwängen der Eigenfinanzierung
freistellen
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- Flächen im Besitz des Landesforstes in öffentlichem Eigentum lassen
- Verbleib von Landeswald im öffentlichen Eigentum
- Förderprogramme für Privatwaldbesitzer*innen sichern, um Schäden in Wäldern im ökologischen Sinne zu reparieren, und an FSC-Standards ausrichten
- Ausrichtung von Förderprogrammen für Privatwaldbesitzer*innenan FSC-Standards
- Finanzielle Unterstützung für Gemeinden und private Waldbesitzer*innen, die sich um die Instandhaltung und Sicherung von Straßen und Waldwegen kümmern
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Jagdrecht modernisierenModernisierung des Jagdrechtes , um Waldbesitzer*innen und Jäger*innen mehr Möglichkeiten zu geben, an den Lebensraum angepasste Wilddichten zu etablieren,
- Keine weitere Vergrößerung der Forstreviere, sodass das Einheitsforstamt auch zukünftig Bestand hat
- Erhalt des Einheitsforstamtes und Verhinderung der Vergrößerung vonForstrevieren
Waldarbeiter*innen aus eigener Ausbildung vermehrt im ThüringenForst dauerhaft einstellen
- Dauerhafte Einstellung von Waldarbeiter*innen aus eigener Ausbildung bei ThüringenForst
- Jugendwaldheime als wichtige Bildungsräume für den Lernort Wald
stärken
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Interesse. Doch der Wald ist mittlerweile so stark geschädigt, dass es nicht möglich sein wird, alle Kalamitätsflächen aufzuforsten. Daher müssen wir eine Priorisierung der Flächen vornehmen und hierbei ein enges Zusammenspiel zwischen Naturverjüngung und Aufforstungsarbeiten erreichen. Natürliche Sukzession hat hierbei für uns grundsätzlich Vorrang gegenüber Wiederaufforstung. Dadurch wird
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Dennoch braucht es auch weitere Unterstützung durch das Land, um den Wald an die Herausforderungen anzupassen und klimaresiliente Aufforstungen vorzunehmen – da wo sie möglich und sinnvoll sind. Der Wald dient uns allen. Von daher muss es eine politische Priorität sein, gerade privaten Waldbesitzer*innen den Waldumbau so einfach wie möglich zu machen und sie bestmöglich zu unterstützten. Denn sie übernehmen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und durch das aktuelle Baumsterben wird sich die forstwirtschaftliche Arbeit vielerorts verändern.
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- Entwicklung eines Landesprogramms zur langfristigen
undökologischen Waldentwicklung
- Bestehende Großschutzprojekte wie das Biosphärenreservat Thüringer Wald weiter stärken und deren Erhalt auskömmlich finanzieren (siehe Kapitel Umwelt- und Naturschutz)
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- Holzeinschlag nur für einzelne Bäume oder kleine Baumgruppen
- Plenterbewirtschaftung der Wälder mit Orientierung am Zieldurchmesser eines Baumes
- Reduktion der Anzahl der Durchforstungen pro Waldgeneration
- Rückbau von Entwässerungsgräben für bessere Wasserspeicherung
zurückbauen
- Reduktion der Befahrung des Waldbodens
reduzieren, Einsatz, Beschränkung des Einsatzes schwerer Maschinen auf das NötigstebeschränkenundalternativeUnterstützung alternativer Ernteverfahrenunterstützen(Abstand der Rückegassen soll 50 Meter nicht unterschreiten)
Von Zeile 125 bis 142:
- Umsetzung der in Thüringen abgestimmten Flächenkulisse für Nutzungsfreie Flächen im Rahmen des 5 % - Biodiversitätsziels bis spätestens 2029
umsetzen
- Wilddichten so regulieren, dass Regeneration des Waldes möglich wird und Baumarten ohne künstliche Schutzmaßnahmen langfristig existieren können
- Vorrang der natürlichen Sukzession vor Wiederaufforstungen, um eine naturnahe klimaresiliente Waldentwicklung zu fördern
- Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen Dauerwäldern verbessern, damit Waldbesitzer*innen unkompliziert Förderanträge können
- Regulierung der Wilddichten, so dass die Regeneration des Waldes möglich wird und Baumarten ohne künstliche Schutzmaßnahmen langfristig existieren können
- Förderinstrumente vereinfachen, entbürokratisieren und verständlicher machen, für den Umbau hin zu mehr naturnahen Mischwäldern, u.a. auch durch die Bündelung von Einzelförderungen in einem Förderpaket
- Verbesserung der Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen Dauerwäldern
- Weiteres Werben für den Umbau zu klimaresilienten Mischwäldern und Bewirtschaftung in FSC-Standards
- Ablehnung von Verboten alternativer Finanzierungsmöglichkeiten der Waldbesitzer*innen
- Anerkennen natürlicher Waldentwicklungsprozesse (Naturverjüngung) beim Waldumbau und Berücksichtigung in den Förderprozessen
- Forstbetriebsgemeinschaften unterstützen, um Ressourcen zu bündeln und Prozesse zu verbinden
- Unterstützung von Forstbetriebsgemeinschaften
Von Zeile 144 bis 146:
Während des Wachstums eines Baumes wird klimaschädliches Kohlendioxid gebunden – somit trägt jeder Baum zum Klimaschutz bei. Wir werden deshalb Wir werden Holz als nachwachsenden, klimapositiven Rohstoff zukünftig noch stärker in den Fokus
Von Zeile 157 bis 161 löschen:
- Langfristige Stärkung des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum vom Thüringen
[Leerzeichen]Forst, sowie landeseigener Baumschulen
- Nassholz-Lagerkapazitäten erhöhen, um Hoch- und Niedrigpreisphasen des Holzmarktes besser für Waldbesitzer*innen und Kund*innen abfangen zu können
Text
Wald und Forst: Schützen, was Thüringen prägt
Wälder gehören zu den ursprünglichsten Naturräumen und prägen in weiten Teilen Thüringens Landschaften. Dabei bietet der Wald nicht nur einen wichtigen Erholungs- und Lebensraum für Mensch und Tier. Durch die CO2-Speicherung in Bäumen und im Waldboden leisten unsere Wälder auch einen wichtigen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Aber die Wälder in Thüringen stehen mächtig unter Druck. Dürreperioden, Borkenkäferkalamitäten, Waldbrände, Stürme und Luftschadstoffe setzen ihnen zu. Nur noch weniger als ein Fünftel der Bäume in Thüringen sind gesund und die Borkenkäferschäden nehmen dramatische Ausmaße an. Die Ursachen dieser Jahrhundertkrise im Wald sind hausgemacht. Wälder waren in Mitteleuropa einst fast flächendeckend verbreitet. Heute ist nur noch knapp ein Drittel der Landesfläche Thüringens mit Wald bedeckt. Davon entfallen fast 40 % auf artenarme Fichtenmonokulturen. Ausgerechnet die gegen Dürre und Borkenkäfer besonders anfällige Fichte ist die häufigste Baumart in Thüringen. Dabei gäbe es unter natürlichen Bedingungen Fichtenbestände nur in Kammlagen des Thüringer Waldes.
Durch häufige Durchforstung und ein dichtes Rückegassensystem wird das in naturnahen Wäldern geschlossene Kronendach immer wieder geöffnet. Das bleibt nicht ohne Folgen für das Waldinnenklima und erhöht die Anfälligkeit für Austrocknung.
Die Dauerbelastung durch Luftschadstoffe in Form von Stickoxiden aus dem Straßenverkehr und Ammoniakemissionen aus Massentierhaltung macht sich in den Wäldern bemerkbar: Stickoxide schädigen das Feinwurzelsystem und damit die Wasseraufnahmefähigkeit der Bäume. Ammoniakeintrag wirkt ähnlich wie der „Saure Regen“.
Wenn wir die Jahrhundertkrise des Waldes stoppen und intakte und stabile Wälder auch für die nachfolgenden Generationen erhalten wollen, brauchen wir einen neuen Generationenvertrag für den Wald. Um die Wälder zu retten, müssen wir die Klimakrise stoppen, Luftschadstoffe eliminieren und die Wälder als Ökosysteme und nicht als Holzplantagen behandeln.
Kernziele:
• Dauerwald-Bewirtschaftung als Leitbild für Thüringens Forste etablieren
• Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen, klimaresilienten Wäldern vereinfachen, entbürokratisieren und verständlicher machen
• Waldprämie weiterentwickeln und mehr Angebote für Vertragsnaturschutz schaffen
• Gewinnung von Fachkräften für die Waldarbeit durch weitere Stärkung der Ausbildungen
• Jugendwaldheime als wichtige Bildungsräume für den Lernort Wald stärken
Ein Wald für alle
Wälder lassen sich ausschließlich generationsübergreifend bewirtschaften. Die nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz setzt daher voraus, dass wir die langfristigen Gemeinwohlinteressen der Gesellschaft an den Wald über die kurzfristigen Gewinninteressen der Holzwirtschaft setzen. Gerade die aktuelle Waldkrise zeigt: Nur intakte, artenreiche Waldökosysteme sind langfristig stabil und garantieren dadurch einen nachhaltigen Holzertrag. Ziel unserer Waldpolitik ist daher, eine Forstwirtschaft zu fördern, welche nachhaltige Holzerträge gewährleistet und die Wälder als artenreiche Ökosysteme, Klimasenken und Erholungsräume schützt.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• Überarbeitung des Thüringer Waldgesetzes mit dem Vorrang auf den Schutz der Wälder als intakte Ökosysteme
• naturnahe Dauerwald-Bewirtschaftung in Thüringens Forsten
• Befreiung von ThüringenForst als größter Waldbesitzer von Zwängen der Eigenfinanzierung
• Bewirtschaftung des Landeswaldes nach FSC-Standard
• Verbleib von Landeswald im öffentlichem Eigentum
• Ausrichtung von Förderprogrammen für Privatwaldbesitzer*innen an FSC-Standards
• Belassen von mehr Totholz im Wald
• Verzicht von Gifteinsatz im Wald
• Modernisierung des Jagdrechtes, um Waldbesitzer*innen und Jäger*innen mehr Möglichkeiten zu geben, an den Lebensraum angepasste Wilddichten zu etablieren
• Erhalt des Einheitsforstamtes und Verhinderung der Vergrößerung von Forstrevieren
• dauerhafte Einstellung von Waldarbeiter*innen aus eigener Ausbildung bei ThüringenForst
• Stärkung von Jugendwaldheimen als wichtige Bildungsräume für den Lernort Wald
Zukunftsstarker Wald in Thüringen
Der Umbau hin zu einem klimaresilienten Wald ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur die Waldbesitzer*innen betrifft. Einen Wald aufzubauen, der den Anforderungen der Zukunft gewachsen ist, liegt deshalb in unser aller Interesse. Doch der Wald ist mittlerweile so stark geschädigt, dass es nicht möglich sein wird, alle Kalamitätsflächen aufzuforsten.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• Vorrang der natürlichen Sukzession vor Wiederaufforstung. Dadurch wird eine naturnahe klimaresiliente Waldentwicklung gefördert und es werden Finanzmittel für Pflanzung und Personal gespart.
• Entwicklung eines Landesprogramms zur langfristigen, ökologischen Waldentwicklung
• Erhöhung der Menge des Baumholzes auf 70 % der Vorräte entsprechender Naturwälder
• Plenterbewirtschaftung der Wälder mit Orientierung am Zieldurchmesser eines Baumes
• Reduktion der Anzahl der Durchforstungen pro Waldgeneration
• Rückbau von Entwässerungsgräben für bessere Wasserspeicherung
• Reduktion der Befahrung des Waldbodens, Beschränkung des Einsatzes schwerer Maschinen auf das Nötigste und Unterstützung alternativer Ernteverfahren. Der Abstand der Rückegassen soll 50 Meter nicht unterschreiten
• Kein weiterer Bau neuer Waldwege
• Integration von lebenden Biotopbäumen und Totholz
• Umsetzung der in Thüringen abgestimmten Flächenkulisse für Nutzungsfreie Flächen im Rahmen des 5 % - Biodiversitätsziels bis spätestens 2029
• Regulierung der Wilddichten, so dass Regeneration des Waldes möglich wird und Baumarten ohne künstliche Schutzmaßnahmen langfristig existieren können
• Verbesserung der Förderinstrumente für Umbau zu naturnahen Dauerwäldern,
• Unterstützung von Forstbetriebsgemeinschaften
Wald als Arbeitsplatz
Wir werden Holz als nachwachsenden, klimapositiven Rohstoff zukünftig noch stärker in den Fokus rücken. Unser Ziel: die regionale Verarbeitung vom Baum bis zum Produkt in unserem Freistaat wieder zu stärken und Arbeitsplätze in der gesamten Wertschöpfungskette in Thüringen zu sichern.
Deshalb setzen wir uns ein für:
• Stärkere Förderung der Holzverarbeitung/-veredelung in Thüringen zum Aufbau und Erhalt regionaler Wertschöpfungsketten
• Mehr Holzbau im Thüringer Bausektor: Zusammenarbeit von Wirtschaft und Universitäten fördern
• Gewinnung von Fachkräften für die Waldarbeit durch weitere Stärkung der Ausbildungen im Forstbereich
• Langfristige Stärkung des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum vom Thüringen Forst, sowie landeseigener Baumschulen
Unterstützer*innen
- Holger Liersch (KV Erfurt)
- Steffen Schneider (KV Nordhausen)
- Andreas Ströbel (KV Erfurt)
- Sandra Schneider (KV Nordhausen)
- Matthias Schlegel (KV Ilm-Kreis)
- Katrin Vogel (KV Gotha)
- Mike Wördemann (KV Jena)
- Michael Göring (KV Gotha)
- Andreas Hornung (KV Wartburgkreis/Stadt Eisenach)
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